Der Sommer steht unmittelbar vor der Tür und die Stimmung steigt nachweislich! Die Menschen sind fröhlicher, offener und gefühlt auch freundlicher! Gutes Wetter macht gute Laune, denn wenn die Sonne unsere Haut küsst, produziert der Körper vermehrt Endorphine - Glückshormone! Ein zweiter Glücksfaktor sind die sozialen Kontakte, die sich im Sommer intensivieren. Alles scheint spontaner zu gehen, mit mehr Leichtigkeit. Der Sommer gibt uns ein Gefühl von Freiheit!
Allerdings scheint das Freiheitsgefühl in diesem Sommer ein bisschen getrübt zu sein. Der Corona-Frühling hat uns in der Vorfreude auf den Sommer etwas ausgebremst. Bis vor wenigen Tagen noch gab es viele Fragezeichen in unseren Köpfen: was ist erlaubt und was nicht?
Sich frei bewegen zu können, soziale Kontakte nach Belieben zu pflegen, die Sonne und das schöne Wetter in Biergärten und Eisdielen, am See oder Meer genießen zu können wann immer wir Lust dazu haben, ist eine unfassbar große Freiheit! Und diese äußere Freiheit hat definitiv an Wert gewonnen, nachdem sich viele für einige Wochen überwiegend in den eigenen vier Wänden aufgehalten haben und sogar ein Treffen mit den eigenen Verwandten zu einem Was-darf-ich-Verordnungs-Seiltanz wurde.
Wir alle schätzen das Gefühl äußerer Freiheit. Und dennoch: Ich bin der Überzeugung, dass wahre Freiheit in deinem Kopf beginnt! Wenn du dein Freiheitsgefühl davon abhängig machst, was äußerlich geht, wirst du innerlich nie frei sein können.
Innere Freiheit und das Gefühl des wirklichen "frei seins", hängt von zwei Faktoren ab:
1. ob du die Strukturen, in denen du lebst, selbst gewählt hast und
2. ob es dir gelingt, Strukuren, die du nicht ändern kannst, anzunehmen.
Mach dir bewusst, dass deine Gedanken und Gefühle dein Handeln bestimmen.
Wenn du also in Strukturen lebst, die auf Entscheidungen beruhen, die du NICHT aus vollem Herzen oder aus tiefer Überzeugung getroffen hast, wird sich jeder Tag anfühlen, wie mit angezogener Handbremse Auto zu fahren: Deine Energie geht dir verloren, du hast einen großen Verschleiß und fühlst dich irgendwann ausgebrannt und bist unzufrieden. Du tust also gut daran, bei jeder Entscheidung deinen größtmöglichen Einfluss auch zu nutzen und mitzubestimmen, wie du Leben möchtest!
Freilich wird es auch Strukturen geben, die du nicht ändern kannst und von denen du dich in deiner Freiheit begrenzt fühlst, die dich einschränken und die dich daran hindern, deine Stärken und Potenziale zu nutzen. Dann gibt es nur einen Weg: Nimm an, was du nicht ändern kannst! Nur dann kannst du Widerstände ablegen und wieder in ein selbstbestimmtes Handeln kommen und Gestalter deines Lebens sein! Solange du gegen etwas ankämpfst, was sich nicht ändern lässt, drehen sich deine Gedanken im Kreis. Du bleibst gefangen in den immer gleichen Denk-, Fühl- und Lebensstrukturen und alles wird sich weiter nach Gefängnis anfühlen.
Freiheit bedeutet, die Wahl zu haben. Ohne Druck, ohne Zwänge, ohne schlechtes Gewissen entscheiden zu dürfen, was du tust und was du lässt. Freiheit bedeutet Selbstbestimmtheit, Autonomie und Bewusstsein. Frei ist, wer sein Leben selbst in die Hand nimmt! Bei wahrer Freiheit gibt es keine Verpflichtungen, sondern nur Dinge, die man tun möchte - und zwar aus vollem Herzen und tiefer Überzeugung!
Einen schönen FREIEN Sonntag!
Svenja Lotze